Poq’po – Energieblase

„Alles Lebendige ist umgeben von einem Feld – schützend, erinnernd, verbunden. Die Poq’po ist der Hauch deiner Seele.“

Andine Weisheit

Was ist die Energieblase? – Poq’po als lebendiges Feld

In der Tradition der Anden wird die Energieblase als Poq’po bezeichnet – ein lebendiges, atmendes Feld, das dich umgibt wie ein unsichtbarer Kokon aus lebendiger Energie.
Sie entsteht aus dem Zusammenspiel deiner inneren Kraft und der Energien, mit denen du in Verbindung stehst – Menschen, Orte, Erinnerungen, Naturwesen.

Die Poq’po ist keine abstrakte Vorstellung – sie ist fühlbar. Manche erleben sie als Wärme oder Kribbeln, andere als ein leichtes Pulsieren, das sich ausdehnt oder zusammenzieht – je nach Nähe, Resonanz oder Schutzbedürfnis.


Die eigene energetische Hülle wahrnehmen

Deine Poq’po ist wie eine Haut aus Energie – sie schützt, filtert, kommuniziert.
In ihr sind Informationen gespeichert: Erfahrungen, Erinnerungen, Prägungen, aber auch Resonanzen mit anderen Wesen. Sie beeinflusst, wie du auf andere wirkst – und wie du dich in ihrer Nähe fühlst.

Sich seiner Energieblase bewusst zu werden, bedeutet, sich selbst zu spüren:

  • Wo endet mein Raum?
  • Wann fühlt sich etwas stimmig an – oder fremd?
  • Wo bin ich offen, wo brauche ich Schutz?

Reinigung und Stärkung deiner Poq’po

Wie ein Fluss möchte auch deine Poq’po fließen, gereinigt und gestärkt werden.
Unstimmige Energien, Stress, Fremdfelder oder belastende Erfahrungen können sie trüben oder schwächen.

Rituale zur Reinigung und Stärkung sind ein Teil vieler schamanischer Praktiken – und können ganz einfach sein:

  • Atemübungen zur Klärung
  • Visualisierungen von Licht oder lebendiger Energie, die dich durchströmt
  • Räucherrituale oder Bäder in der Natur
  • Despachos, als Gabe an die Erde, um Gleichgewicht wiederherzustellen

Indem du deine Energieblase stärkst, stärkst du auch deine Präsenz, deine Intuition und deine Klarheit im Leben.


Begegnung: Wenn zwei Blasen sich berühren

In der andinen Tradition heißt es, dass sich beim Aufeinandertreffen zweier Menschen auch ihre Poq’pos begegnen.
Noch bevor Worte gesprochen werden, spüren wir: Hier entsteht Verbindung. Oder: Etwas passt nicht.

Manche Verbindungen nähren und durchlichten unser Feld – andere rauben Energie oder trüben es.
Die bewusste Wahrnehmung dieser Begegnungen hilft, sich liebevoll abzugrenzen oder tiefer zu öffnen.

In heiligen Ritualen wie dem Saminchakuy (energetisches Austauschen) wird dieser Austausch bewusst gepflegt – als Geste des Vertrauens und der inneren Berührung.


Deine Poq’po als Navigationssystem

Wenn du deiner Poq’po lauschst, beginnst du zu spüren, was für dich stimmt – in Beziehungen, Orten, Entscheidungen.
Sie wird zum inneren Navigationssystem, das dich mit deiner Weisheit verbindet.

Sie zeigt dir, wo du du selbst bist. Wo du dich verlierst.
Und wo du wieder heimkehren darfst – zu deinem lebendigen Selbst, getragen vom Strom der Erde, eingebettet in ein größeres Netz des Seins.