Apus und Ñustas – deine spirituellen Begleiter

Überlieferte Weisheit aus den Anden

In der Tradition der Inkas gilt: Du wirst nicht nur von deiner Familie begleitet, sondern auch von spirituellen Kräften, die seit deiner Geburt an deiner Seite stehen. Sie erinnern dich daran, wer du wirklich bist – und helfen dir, deinen Weg mit Klarheit, Kraft und Vertrauen zu gehen.

Zwei dieser Kräfte heißen Itu Apu (der männliche Spirit) und Paqarina (der weibliche Spirit). Sie werden oft als deine spirituellen Paten bezeichnet. Der Lehre zufolge wurden sie von Pachamama selbst geschickt, um dir deine Seele zu überreichen – und mit ihr deine Gaben, deinen inneren Ruf, deine Aufgabe in dieser Welt.


Apus – die schützenden Kräfte der Berge

Das Wort Apu bedeutet so viel wie „Beschützer“ oder „Gebieter“. Gemeint ist damit nicht nur eine Kraft, sondern oft auch ein ganz konkreter Ort in der Natur – in den Anden meist ein Berg, ein Felsmassiv oder ein hoher Pass.

Auch im Chiemgau finden sich solche Orte: stille Gipfel, über denen Adler kreisen; kraftvolle Felsen, die über Täler wachen; Berge, deren Präsenz dich im Innersten berührt. Sie alle können Träger eines Apu sein – wenn du dich ihnen mit Achtung und Offenheit näherst.


Ñustas – die nährenden Kräfte des Lebens

Die Ñustas gelten als heilige weibliche Energien – oft werden sie auch „Prinzessinnen der Natur“ genannt. Sie wirken vor allem in Wasserquellen, Seen, Wasserfällen, Höhlen oder alten Bäumen.

Wenn du an einer Quelle innehältst, wenn du barfuß an einem See stehst oder dich in einer lichtdurchfluteten Waldlichtung aufhältst, kannst du ihrer sanften, heilenden Präsenz begegnen. Ihre Energie ist empfangend, nährend, verbindend.


Ein lebendiger Austausch – auch hier in den Alpen

Apus und Ñustas wirken nicht nur in Peru. Sie sind Kräfte der Erde – und die Erde kennt keine Grenzen. Auch hier, in den bayerischen Alpen, kannst du dich mit ihnen verbinden.

Vielleicht spürst du den Apu auf deinem Hausberg, an deinem Lieblingsplatz im Wald oder bei einem besonderen Stein, zu dem du immer wieder zurückkehrst. Vielleicht begegnet dir eine Ñusta in der Ruhe eines Sees, in der Weichheit eines Moospolsters oder im Spiegel eines Baches.

Diese Verbindung braucht keine großen Rituale – nur Respekt, Achtsamkeit und dein offenes Herz.


Warum ihre Begleitung wichtig ist

In der Sichtweise der Q’ero-Meister ist es essentiell, regelmäßig in Verbindung mit Apus und Ñustas zu treten – nicht nur in Zeremonien, sondern auch im Alltag.

Sie helfen dir, in deiner Mitte zu bleiben, erinnern dich an deine Seelenaufgabe, geben dir Schutz, Kraft und Trost – und tragen dazu bei, dass du in Harmonie mit dir selbst und der Welt lebst.